Schachgemeinschaft Bünde 1945
Ein Springer alleine in der gegnerischen Stellung erinnert an eine Partie von einem Anfänger, wonach der Springer bald geschlagen wird.
Hier ist es allerdings anders, denn Sg7+ entscheidet die Partie zugunsten von Weiß, der kurz danach mit einem Matt die Partie beendete.
Das erste Remis des Tages war bei der Partie von Carsten Pieper-Emden (Weiß).
Carsten hatte zwar die halboffene h-Linie, aber mehr als eine „freundliche“ Stellung konnte er nicht erreichen.
Schwarz spielte hier den wichtigen Zug f5, ansonsten hätte Carsten nach Th5 nebst Tah1 und g4 gutes Spiel bekommen:
Das „freundliche“ Spiel hatte Christian Brunke (Schwarz) auch.
Bei entgegengesetzt rochierten Königen war er es, der eher zum Königsangriff ansetzten konnte.
Das hätte allerdings auf Kosten von einigen Felderschwächen passieren müssen und man einigte sich kurz vor dem 40. Zug auf ein Unentschieden.
Hier war vielleicht die einzige Situation, wo etwas mehr für Christian möglich war, indem man f5 spielt.
Der Computer sieht Schwarz mit knapp einem Punkt im Vorteil, aber dafür hätte Weiß den Zug Lg5 finden müssen.
Thomas Nordsieck (Schwarz) baute die Führung weiter aus.
In der folgenden Stellung wollte Weiß mit Txe7 Material gewinnen, allerdings ist es Schwarz, der darauf nach Txc1 Material gewinnt.
Weiß hätte mit Txc8 Material tauschen sollen.
Nach dem gespielten Txe7 hatte Thomas Materialvorteil und konnte gewinnen.
Ein weiteres Remis kam dann durch unseren Mannschaftsführer Benjamin Moradi Kahlou (Weiß).
Wie bei den beiden anderen Remis-Partien, schien die Bünder Stellung etwas freundlicher zu sein (zumindest durch die Bünder Brille), einen echten Vorteil für einen der beiden Spieler gab es aber nicht und man einigte sich nach dem Abtausch einiger Figuren hier zu Recht auf ein Unentschieden:
Köln konnte verkürzen.
Boris Brosig (Schwarz) hatte sich folgende Stellung erspielt, die der Computer bereits mit +4 für Schwarz angibt:
Die nächsten fünf Züge in Zeitnot waren jedoch nicht die besten und mit dem 40. Zug hatte Boris eine +6-Stellung, allerdings für Weiß.
Den Mannschaftssieg perfekt machte Pascal Brunke (Weiß) am Spitzenbrett.
Für Pascal (und auch für seinen Gegner) lief die Saison bisher noch nicht gut.
Das wollte Pascal endlich ändern und hatte in dieser Stellung bereits großen Vorteil:
Sd4 war hier der richtige Zug.
Pascal spielte Txc6, das gibt dem Gegner aber Chancen auf eine ausgeglichene Stellung.
Sd4 bewirkt, dass der Schwarze auf f5 kein Schach geben kann (nach Tde8 und Kf2) und das Eindringen eines schwarzen Turms über e4 nach c4 – von dort würde er das Umwandeln des weißen c-Bauern erschweren – wird verhindert.
Schwarz konnte die nächsten Züge optimal spielen, verlor dann jedoch den Läufer auf h3 und somit die Partie.
Die längste Partie spielte Kiril Konovalov mit den schwarzen Steinen.
Aus gegebenen Anlass hier gerne noch einmal der Verweis auf das Training vom letzten Freitag:
„Beiderseitige Bauernmehrheiten mit der offenen d-Linie“
Was auffällig ist, dass Christian das Thema offenbar nicht optimal vermitteln konnte, sonst wäre die Stellung nicht für Weiß besser gewesen…
So stand es während der Partie (Schwarz am Zug).
Die Teilnehmer vom Training letzten Freitag werden sofort erkennen, was Weiß besser gemacht hat als Schwarz:
Kiril konnte doch noch gewinnen
In der folgenden Stellung hätte Weiß den nicht leicht zu rechnenden Zug Dxc3 spielen sollen.
Dann tauscht sich einiges ab und es entsteht ein Doppel-Turmendspiel und Weiß hat einen Mehrbauern.
Der Computer sieht das als ganz leicht besser für Weiß an:
Weiß zog fxe3 und nach Dxh3 ist es Schwarz, der zwei Bauern mehr hat und gewinnt.
Mit dem verdienten und deutlichen 5,5:2,5-Sieg liegen wir auf Platz Vier einen Punkt hinter dem Spitzenreiter, auf einen Abstiegsplatz haben wir vier Punkte Vorsprung.
Am 09.02.2025 empfangen wir die dritte Mannschaft der SG Solingen, die sind nur einen halben Brettpunkt hinter Platz 1.