Der erste Spieltag der NRW-Liga-Saison 2024-25 brachte uns eine Fahrt nach Köln, Gegner war die zweite Mannschaft vom Klub Kölner Schachfreunde.
Für die Gruppe, die mit dem Auto gefahren ist, gab es auf der A1 erst einmal eine Vollsperrung. Das war aber nicht so schlimm, denn die Anreise war bereits samstags. Da wir Köln kein passendes Hotel gefunden haben, was noch ausreichend Zimmer frei hat und zudem preislich attraktiv ist, haben wir uns im benachbarten Leverkusen einquartiert.
Und wie es sich für Sportler gehört, natürlich im Stadion von Bayer Leverkusen. In der BayArena ist ein Hotel. Die gleiche Idee hatte auch die Fußballmannschaft von Eintracht Frankfurt, die spielten sonntags in der Frauenbundesliga gegen Leverkusen.
Die Anreise für die restlichen Bünder verlief gut und pünktlich. Das ist erstaunlich, denn wir sind mit der Bahn gefahren.
Beide Mannschaften waren in etwa gleichstark besetzt. Jeder hatte hier und da kleine DWZ-Vorteile.
Das erste Remis gab es von Christian Brunke bereits nach knapp 1,5 Stunden. Es war schon einiges an Material abgetauscht worden und man einigte sich auf ein Unentschieden.
Dann passierte etwas, was wir noch nicht erlebt hatten.
Plötzlich war der Schiedsrichter verschwunden. Geschätzt irgendwo zwischen 30 und 60 Minuten (so genau hat keiner auf die Uhr geguckt) hatten wir „sturmfrei“ und konnten tun und lassen, was wir wollten.
Er hatte offenbar keinem Bescheid gegeben und war einfach weg.
Ob in Köln ein verkaufsoffener Sonntag war, haben wir nicht geprüft. Vielleicht hat er auch einfach nur irgendwo zu Mittag gegessen.
In der Zwischenzeit dann die Führung für Köln. Boris Brosig hat mit seinem Springer den falschen Bauern geschlagen und kam dadurch auf die Verliererstraße.
Dann war auch der Schiedsrichter wieder da und anstelle der spannenden Schachpartien schien auch das Fußballspiel auf seinem Laptop sehr interessant für ihn zu sein.
Schiedsrichter da – Zeit weg:
Diese Saison spielen die Ligen auf NRW-Ebene mit einer kürzeren Bedenkzeit.
Für die ersten 40 Züge stehen 10 Minuten weniger zur Verfügung und diese Zeit fehlte dann plötzlich dem einen oder anderen Bünder und Kölner Spieler.
Es wurde zeitlich eng an einigen Brettern. Positiv: Der Schiedsrichter hatte sich in der Phase dann wieder dem Schach zugewandt.
Und es folgten die nächsten Ergebnisse.
Kiril Konovalov und Ralf Danielmeier gelang es, die zwischendurch brenzligen Stellungen in ein Remis zu retten.
Pascal Brunke hatte am Spitzenbrett zwischendurch Vorteil erlangen können, ihm unterlief mit der wenigen Zeit jedoch zuerst ein Fehler, der die Partie kippen ließ und er musste aufgeben.
Carsten Pieper-Emden stand lange Zeit sehr freundlich, verlor dann aber einen Bauern und stand schlechter, eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit einer Niederlage des Mannschaftskampfes gewesen. Daher mussten auf jeden Fall Ilija Kettler und Thomas Nordsieck gewinnen und Carsten irgendwie Remis spielen.
Ilija stand auch besser und für die Außenstehenden war klar, dass da eine gewinnbringende Taktik möglich ist (gesehen hat sie wahrscheinlich keiner, nur geahnt). Diese musste Ilija allerdings finden. Es war dann am Ende „nur“ ein Bauer mehr und der Computer hält die Stellung für seinen Gegner sicherlich auch. Aber wir sind alles keine Computer und Ilija konnte den gegnerischen Springer einsperren und der Bauer war entscheidend für den Sieg.
Bei Thomas wurden die Züge mussten die Züge vor der Zeitkontrolle von beiden Seiten mit nur wenigen Sekunden ausgeführt werden und nach dem 40. Zug schien für Thomas etwas möglich zu sein. Da es nach der Zeitkontrolle nur noch 30 statt 50 Minuten Bonuszeit gibt, war die Zeit schon wieder plötzlich weg. Thomas schaffte es nicht zu gewinnen und musste in ein Remis einwilligen.
Zu dem Zeitpunkt stand Carsten bereits auf Verlust. Für das erhoffte Remis hat der Computer im
Analyse einmal eine Chance aufgezeigt, aber wie schon festgestellt, sind wir alle keine Computer.
Wir konnten den Rückstand somit nicht mehr umdrehen, das unterscheidet uns zu unseren "Mitbewohnern" aus dem Hotel. Die Eintracht konnte gegen Leverkusen nach einem 0:2 Rückstand noch ausgleichen.
Am Ende stand für uns eine 3:5-Niederlage auf dem Spielbericht.
Im ersten Heimspiel der Saison treffen wir am 13.10. auf Mülheim-Nord III.