Hier spielte Tim f3 und das ist leider nicht so gut.
Nach Sd6 hat der Springer auf e5 keine Felder mehr und es muss g5 folgen. Die Bauern auf f3 und e3 sind dann zu schwach. Anstelle von f3 wird Lf3 vom Computer empfohlen. Denn kann man nach 20. ... Sd6, 21. g5 Sdf5 mit Lg4 antworten (wobei der in der Partie gespielte Zug Sdf5 in der Variante mit Lf3 nicht der beste Zug ist.
Lc7 wird empfohlen mit einem Vorteil von 0,9 Punkten für Schwarz).
So stand es nach knapp drei Stunden 0:1 aus Bünder Sicht.
Bei Kirils Partie musste man genau hinsehen, um zu erahnen, wer besser stehen könnte.
Eine komplizierte Stellung und wir hatten die Hoffnung, dass sich das Blatt zu unseren Gunsten wendet.
Hier spielte Kiril mit Schwarz Sf6 und das Blatt wendete sich leider nicht zu Gunsten von Bünde und Kiril musste später aufgeben.
Jetzt lag es an Pascal und Christian, das Unmögliche möglich zu machen.
Bei einem 2:2 hätten wir nach der Berliner Wertung gewonnen.
Bei Christian schien etwas möglich zu sein. Entgegengesetzt rochierte Könige, da geht vielleicht etwas – aber das sah sein Gegner vermutlich auch so.
Und Pascal hatte sich eine optisch angenehmere Stellung erspielt.
Hier ist Pascal mit Schwarz am Zug:
Da ist Feingefühl gefragt.
Der Computer bewertet die Stellung mit 0,5 Punkten besser für Schwarz, also minimaler Vorteil.
Und der Computer möchter hier 19. ... b5 sehen, um nach 20. Se5 mit Sd5 zu antworten.
Pascal spielte erst Sd5 und zwei Züge später b5. Das lässt laut Engine den minimalten Vorteil in einen mikroskopisch kleinen Vorteil schmelzen.
Die Partie verflachte dann in ein Turmendspiel mit je drei Bauern am Königsflügel.
Mit dem Remis stand der Erfolg von Marmstorf fest.
Und bei Christian war mit Weiß zwischenzeitlich wirklich etwas möglich:
Sein 26. Zug hxg6 ist noch richtig, nach 26. ... hxg6 bringt f5 einen Vorteil von 3 Punkten.
Schade, nicht gesehen. Danach gab es noch einmal die Chance auf Vorteil, aber es entstand ein Turmendspiel, was man - wenn man auf Sieg spielen muss - vom Gefühl her noch kneten kann.
Der Computer zeigt in der Schlussstellung jedoch humorlos 0,00 als Stellungsbewertung an.
Mit dem 1:3 (Glückwunsch an Marmstorf) ist unser Pokalerlebnis auf Bundesebene schon wieder beendet.
Im Parallelspiel gewann Nordhorn-Blanke knapp gegen Lübeck mit 2,5:1,5.
Die Einzelergebnisse findest du hier:
https://ergebnisdienst.schachbund.de/bede.php?liga=dpmm&runde=10
Es hat trotzdem Spaß gemacht und wir werden wieder versuchen, uns zu qualifizieren – auch wenn das super schwer ist.
Zum Abschluss haben wir uns noch ein Burgerrestaurant empfehlen lassen und zusammen mit unserem Fanclub (Christian Kalla hat uns besucht und angefeuert – schön, dass du dabei warst!) den Abend ausklingen lassen.
Da wir den Sonntag frei hatten, haben wir uns noch Hamburg angesehen und unter anderem einen Abstecher ins das Miniatur Wunderland gemacht.